Cultured Beef
Essen Sie Rindfleischmit absolut reinem Gewissen? Vermutlich nicht. Tief drin wissen wir alle, dass die Rindfleischerzeugung in ihrer jetzigen Form gewisse Probleme birgt. Ökologische, gesundheitliche und auch ethische. Tier- und Umweltschützer predigen seit Langem Verzicht oder zumindest eine Reduktion des Rindfleischkonsums. Dabei gibt es eine viel bessere Lösung: Cultured Beef. Gesünderes und klimafreundliches, echtes Rindfleisch gänzlich ohne Tierleid!
Vorteile von Cultured Beef
Ökologische Vorteile von Cultured Beef
Die konventionelle Rindfleischerzeugung hat viele Schattenseiten: gewaltige Emissionen, extremer Ressourcenverbrauch und obendrein – mit Blick auf das Tierwohl – auch ethische Probleme. Cultured Beef löst all diese Probleme. Wie, das erklären wir im Folgenden:
Tierwohl
Eingekesselt leben, um gewaltsam zu sterben – so in etwa lässt sich das Leben vieler Rinder in der Fleischproduktion zusammenfassen. Die lobenswerte Ausnahme, zumindest was die Haltungsbedingungen angeht, stellen hier die Bio-Betriebe dar. Deren Anteil an der Rindfleischproduktion betrug in Deutschland in 2019 allerdings lediglich 5,5 Prozent . Und: Auch Bio-Rinder müssen für die Fleischerzeugung sterben.
Industrielle Tötung
Jedes Jahr werden in Deutschland mehrere Millionen Rinder geschlachtet – im Jahr 2020 3,2 Millionen Tiere. Weltweit, allerdings im Jahr 2019, landeten sage und schreibe 304 Millionen Rinder auf der Schlachtbank . Immerhin läuft der Schlachtvorgang inzwischen so ab, dass die Tiere keinerlei Schmerzen erleiden – im Normalfall. Während bei einigen Tieren CO2 zur Betäubung verwendet wird, kommen bei Rindern Bolzenschussgeräte zum Einsatz. Damit wird das Stammhirn des Tieres zertrümmert. Die Folge ist eine schwere Gehirnerschütterung ausgelöst, die binnen Sekundenbruchteilen für eine Betäubung sorgt. Aber: Eine Garantie gibt es nicht. Experten gehen von einer Fehlbetäubungsrate von bis zu 7 Prozent aus. In diesen Fällen ist davon auszugehen, dass das Tier gewaltige Schmerzen erleidet. Hinzu kommt noch der Stress während des Transports zum Schlachthof.

Unnatürliche Haltungsbedingungen
Die Natur eines Rindes ist es, mit entsprechendem Auslauf auf einer Weide zu grasen. Die sogenannte Weidemast. Diese spielt in Deutschland jedoch lediglich eine untergeordnete Rolle. In Deutschland verbreitet sind Intensivmast und Wirtschaftsmast. Die Haltungsbedingungen sind die gleichen. Die rund 2,5 Meter langen und rund 700 Kilogramm schweren Bullen leben auf knapp 3 Quadratmetern. Üblicherweise leben sogar mehrere Tiere in einer Stallbucht – auf so engem Raum, dass sie nicht liegen können, ohne einander zu berühren. Selbst bei 4,5 Quadratmetern je Tier könne man laut mehrerer Experten angesichts der Tatsache, dass sich die Tiere nicht uneingeschränkt bewegen und ausruhen können, von einem beeinträchtigten Wohlbefinden der Tiere sprechen. Hinzu kommen demnach oft Verletzungen der Schwanzspitze, Gelenkschäden oder Lahmheit sowie Stress.

Cultured Beef: Rindfleisch ohne Tierleid
Die Vorteile, die Cultured Beef im Vergleich zu diesen Prozessen und Bedingungen bietet, sind gewaltig. Nicht nur, dass mit einem Umstieg auf Cultured Beef kein einziges Rind mehr sterben muss – es muss auch kein einziges Rind mehr unter unwürdigen Bedingungen aufwachsen. Statt ein Lebewesen Zeit seines Lebens zu quälen, nur um es anschließend – im schlimmsten Fall sogar ohne funktionierende Betäubung - zu töten, wird im Labor genau das gezüchtet, was der Verbraucher am Ende sehen will: Rindfleisch.
Emissionen
Laut Greenpeace ist die Massentierhaltung für rund 20 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen bei. Besonders schlecht schneidet die Rindfleischproduktion ab. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums werden je Kilogramm Rindfelsich rund 13,3 Kilogramm Co2-Äquivalente freigesetzt. Das entspricht etwa 74 gefahrenen Kilometern in einem Kleinwagen.
Soja-Futtermittel
Rund ein Drittel der weltweiten landwirtschaftliche genutzten Flächen werden für die Produktion von Futtermitteln verwendet. Aus Klima-Sicht besonders schädlich – und zwar aus mehreren Gründen: Soja, Hauptbestandteil des Kraftfutters, das in der Rindermast verwendet wird.
Soja wird in erster Linie in Südamerika angebaut, in Brasilien und Argentinien. Bevor der Sojaschrot in den Trögen der Rinder landen kann, muss das Futtermittel dorthin transportiert werden. Im Falle Deutschlands einmal um die halbe Welt. Genau Zahlen darüber, welche Emissionen durch den Transport von jährlich allein in Deutschland verfütterten 4,5 Millionen Tonnen Sojaschrot entstehen, gibt es nicht. Dass die Bilanz wohl nicht allzu rosig ausfällt, dürfte jedem klar sein.

Zumal die Emissionen beim Transport mitnichten das einzige Problem sind. Gerade in Brasilien wurden und werden weiterhin gewaltige Flächen an Regenwald dem Erdboden gleich gemacht, um Anbauflächen für Soja zu schaffen. Allein zwischen 2000 und 2010 wurden so 24 Millionen Hektar Land in Ackerflächen verwandelt . Diese Praxis birgt aus ökologischer Sicht gleich mehrere Nachteile: Zunächst einmal gilt der Regenwald dank seiner Fähigkeit, CO2 zu binden und in Sauerstoff umzuwandeln, als die „grüne Lunge“ des Planeten. Je weniger Regenwald vorhanden ist, desto weniger CO2 wird absorbiert. Hinzu kommt die Tatsache, dass durch Brandrodungen zusätzlich in den Pflanzen und Bäumen gespeicherter Kohlenstoff freigesetzt wird, der sich mit dem Sauerstoff aus der Atmosphäre zu CO2 verbindet. Ein doppeltes Desaster!
Methan-Ausstoß
100 Kilogramm Methan – so viel setzt eine durchschnittliche Kuh während des Verdauungsprozesses pro Jahr frei. Hochgerechnet auf die weltweit rund eine Milliarde Rinder entstehen so jährlich 100 Millionen Tonnen Methan. Hinzu kommen weitere Methan-Emissionen durch die Ausbringung von Mist und Gülle. Unter anderem deshalb ist die Landwirtschaft für rund 45 Prozent der weltweiten Methan Emissionen verantwortlich .
Methan entsteht während des Fäulnis- oder mit Blick auf die Rinder während des Verdauungsprozesses organischen Materials. Nun ist in der unteren Schicht der Erdatmosphäre deutlich weniger Methan als CO2 vorhanden – in 2020 1900 vs. 400.000 Teilchen pro eine Milliarde. Methan ist jedoch angesichts seiner Fähigkeit, Wärmestrahlung ins All zu verhindern und diese gegebenenfalls sogar zur Erde zurückzuschicken, deutlich gefährlicher fürs Klima als CO2. Experten beziffern die Klimawirkung einer Tonne Methan im Vergleich zu einer Tonne CO2 über einen Zeitraum von 20 Jahren als bis zu 86-mal so groß .
Deutlich geringere Emissionen durch Cultured Beef
Mark Post, Entwickler des ersten Clean-Meat-Burgers, geht davon aus, dass sich die Treibhausgas-Emissionen mit einem Umstieg von der konventionellen Rindfleischerzeugung auf Cultured Beef um 96 Prozent reduzieren lassen . Statt wie bisher (Stand 2019) rund 96500 Tonnen würde die Rindfleischproduktion somit pro Jahr nur noch rund 3800 Tonnen CO2-Äquvivalent emittieren.
Wasserverbrauch
Trinkwasser ist schon jetzt an einigen Orten der Welt Mangelware. Rund 780 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Süßwasser . Ein Problem, das sich mit zunehmendem Verbrauch und durch die Erderwärmung zunehmend verschärfen wird. Dennoch, obwohl in etwa jeder zehnte Mensch unter Trinkwassermangel leidet, entfällt nach wie vor ein Drittel des weltweiten Wasserverbrauchs auf die Herstellung tierischer Erzeugnisse wie Rindfleisch.

Wasserverbrauch durch Futtermittelanbau
Der Großteil des Wasserbedarfs zur Rindfleischerzeugung geht auf die Futtermittelproduktion zurück. Je Kilogramm Rindfleisch müssen im Durchschnitt etwa 7 Kilogramm verfüttert werden. Um diese Menge herzustellen, braucht es rund 15.300 Liter Wasser. Genügend Trinkwasser, um 21 Menschen ein Jahr lang zu versorgen.
Wasserverbrauch durch Rindermast
14000 Liter – das ist die Menge an Wasser, die ein Rind während seiner rund zweijährigen Aufzucht bis zur Schlachtung konsumiert . Unter der Prämisse, das ein Rind rund 300 Kilogramm Fleisch liefert, ergeben sich so pro Kilogramm Fleisch weitere 47 Liter Wasserbedarf.
Wasserverbrauch von Cultured Beef
Für die Herstellung von Cultured Beef sind laut Angaben der Hersteller rund 78 Prozent weniger Wasser erforderlich. Somit würde sich der Wasserbrauch pro Kilogramm Rindfleisch im Vergleich zur konventionellen Erzeugung von 15.500 Litern auf 3410 Liter reduzieren.
Gesundheitliche Vorteile von Cultured Beef
Reduktion von Pestiziden
Rinder brauchen Futter, rund 7 Kilogramm je erzeugtem Kilogramm Fleisch. Um Ernteausfälle beziehungsweise Minderungen des Ertrags zu verhindern, kommen in der Futtermittelproduktion die verschiedensten Pestizide zum Einsatz. Und zwar immer mehr. Laut Pestizidatlas der Heinrich-Böll-Stiftung hat sich die Menge der ausgebrachten Pestizide zwischen 1990 und 2017 um 80 Prozent erhöht – allen ökologischen und gesundheitlichen Gefahren zum Trotz.
Herbizide
Herbizide sind eine Klasse von Pestiziden, die auf Pflanzen und nicht auf Tiere oder Insekten ausgerichtet sind. Mit Hilfe dieser Chemikalien werden unerwünschte Pflanzen abgetötet, damit sie sich nicht auf Feldern und anderen Flächen ausbreiten und somit das Wachstum der Futtermittel beeinträchtigen. Die gebräuchlichsten Herbizide sind Trifluralin, Pendimethalin, Bensulid und Prodiamin sowie Glyphosat, Glufosinat-Ammonium, Dicamba und 2-4 D (2,4-Dichlorphenoxyessigsäure.
Schädliche Auswirkungen auf den Menschen können durch direkten Kontakt mit diesen Produkten, durch Verschlucken, Einatmen oder durch Hautabsorption entstehen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Augen- und Hautreizung, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sowie Lungenödeme. Einige dieser Substanzen stehen obendrein im Verdacht Krebs zu verursachen, hormonell aktiv zu sein und – je nach Menge – sogar zum Tod zu führen.

Insektizide
Bei Insektiziden handelt es sich um Giftstoffe, die unter anderem in der Landwirtschaft zum Schutz der Pflanzen vor Insekten ausgebracht werden. Ziel ist je nach Wirkstoff die Abwehr, Hemmung oder Vernichtung der Insekten. Für den Menschen besonders gefährliche Insektizide sind Chlorkohlenwasserstoffe wie DDT und Lindan – potenzielle Schädigung der Nerven -, Phosphorsäureester – von Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zu Störungen der Nervenfunktion und Atemstillstand -, Dieldrin – potenzieller Auslöser von Brustkrebs – sowie Carbamate, die ähnlich wie Phosphorsäureester wirken und obendrein das Immunsystem schwächen sollen.

Fungizide
Fungizide sind chemische Substanzen, die unter anderem in der Futtermittelproduktion zum Schutz vor Pilzen eingesetzt werden. Sie verhindern Pilzwachstum beziehungsweise töten Pilze oder Pilzsporen ab. Auch Fungizide sind potenziell gefährlich für den Menschen. Vinclozolin steht beispielsweise im Verdacht, hormonell aktiv zu sein und Krebswachstum sowie Schädigungen des Erbguts verursachen. Ein weiteres Fungizid, TPT (Tri-Phenyl-Zinn), soll bereits bei geringe Exposition Schädigungen des Immunsystems hervorrufen.
Die Lösung: Cultured Beef
Während der Einsatz einiger besonders gefährlicher Substanzen hierzulande inzwischen verboten ist, nimmt der Verbrauch auch dieser Substanzen in anderen Ländern weiter zu. Der Großteil der eingesetzten Pestizide weltweit entfällt auf die Produktion von Futtermitteln. Gefahren für die Gesundheit des Menschen ergeben sich dabei nicht nur aus direkter Exposition, sondern auch durch Rückstände im Fleisch. Durch einen Umstieg auf Cultured Beef würde sich der Bedarf an Futtermitteln drastisch reduzieren, was auch in einen enormen Rückgang des Pestizideinsatzes resultieren würde.
Potenzielle Verbesserung des Nährstoffgehalts
Rindfleisch ist in seiner Zusammensetzung einer der gesünderen Fleischsorten. Sowohl, was die Makronährstoff-Verteilung angeht als auch mit Blick auf die Mikronährstoffe. Aber: Besser geht immer!
Nährstoffe im Rindfleisch
Die Makronährstoffverteilung von Rindfleisch entspricht dem, was gemeinhin als gesund gilt. Zum Beispiel in Sachen Proteingehalt. Rindfleisch zeichnet sich durch einen sehr hohen Eiweißgehalt von im Schnitt mehr als 20 Gramm pro 100 Gramm aus und liefert somit wertvolle essenzielle Aminosäuren. Hinzu kommt, dass tierische Eiweiße eine höhere biologische Wertigkeit aufweisen als pflanzliche Proteine. Auch in Sachen Fettgehalt schneidet Rindfleisch besser ab als andere Fleischsorten. Aus Sicht einiger Experten suboptimal ist allerdings der im Vergleich zu vielen pflanzlichen Proteinquellen hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren. Rindfleisch ist zudem ein Lieferant wichtiger Mikronährstoffe. Rotes Fleisch ist reich an Eisen, Zink und Selen sowie obendrein die wichtigste Quelle für B-Vitamine.

Besserer Nährstoffgehalt mit Cultured Meat
Schon jetzt gilt Rindfleisch als eine der gesünderen Fleischsorten. Produziert man Fleisch nicht durch die Aufzucht eines Tieres, sondern im Labor, so lässt sich der Nährstoffgehalt des Rindfleisches theoretisch künstlich verbessern. Möglich wäre beispielsweise eine Anreicherung des Cultured Beef mit bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen. Oder gesättigte Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte wie Omega-3 und Omega-6 zu ersetzen.
Herstellung von Cultured Beef
Statt mühsam über mehrere Jahre ein ganzes Tier aufzuziehen, zu ernähren und zu schlachten, wird Cultured Beef innerhalb weniger Wochen im Labor gezüchtet. Dahinter steht ein komplexer biochemischer Vorgang. Wie dieser Prozess in groben Zügen abläuft, erfahren Sie im Folgenden.
Schritt 1: Gewebeprobe
Zunächst braucht es eine Gewebeprobe. Diese wird einem vorselektierten, gesunden Rind unter Betäubung mittels Muskelbiopsie aus der Skelettmuskulatur entnommen. Diese Gewebeproben wiegen rund 0,5 Gramm – das Tier kommt dabei nicht zu Schaden.

Schritt 2: Isolierung von Stammzellen
Um später Fleisch zu kultivieren, das aus Muskel-, Fett- und Gewebezellen besteht, braucht es eine Grundlage an Zellmaterial, aus denen sich diese speziellen Zellen entwickeln können. Diese Basis bilden die sogenannten Stammzellen, die aus der Gewebeprobe isoliert werden.
Schritt 3: Nährmedium
Sobald die Stammzellen isoliert wurden, werden sie in ein sogenanntes Nährmedium gegeben. Eine flüssige Lösung, unter anderem bestehend aus Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, die die Stammzellen mit Nährstoffen versorgt. Ziel ist es, die Zellen zu Wachstum und Vermehrung anzuregen (Proliferation).
Schritt 4: Bioreaktor
Dieser Prozess findet in einem Bioreaktor statt. Dabei handelt es sich um ein Gefäß, das optisch an einen Braukessel erinnert. Darin lassen sich, abgeschnitten von der Außenwelt, die perfekten Bedingungen – etwa Sauerstoffgehalt, Temperatur und Kohlenstoffdioxid-Gehalt - für die Zellproliferation und auch für die Zelldifferenzierung erzeugen.
Schritt 5: Differenzierung
Fleisch setzt sich wie gesagt aus mehreren unterschiedlichen Zelltypen zusammen. In diese verschiedenen Zellen, darunter Muskel-, Fett- und Gewebezellen, entwickeln sich die Stammzellen durch die sogenannte Differenzierung.
Schritt 6: Fleischaufbau
Die bisherigen Schritte reichen aus, wenn es darum geht kultiviertes Rinderhackfleisch herzustellen. Zur Erzeugung eines Steaks ist es jedoch erforderlich, das Zellmaterial dreidimensional anzuordnen. Dazu kommen derzeit zwei verschiedene Methoden in Frage:
- Scaffolds (Gerüste): Scaffolds sind Gerüste aus biologisch abbaubarem beziehungsweise essbarem Material, an dem die Zellen wie Efeu emporwachsen und damit eine dreidimensionale Form ermöglichen. Gleichzeitig versorgen die Scaffolds das Zellmaterial mit Sauerstoff und Nährstoffen und fördern die Durchblutung.
Mehr erfahren - Additive Fertigung (3D-Druck): Mit 3D-Druckern wird das Zellmaterial aufeinandergeschichtet und so in eine dreidimensionale Form gebracht.
Mehr erfahren
Hersteller von Cultured Beef
Cultured Meat ist die Zukunft des Fleischkonsums. Eine Entwicklung, die inzwischen zahlreiche Unternehmen weltweit – sowohl Startups als auch Branchenriesen, die in erster Linie als Investoren auftreten - erkannt haben. Die folgenden Firmen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) beschäftigen sich mit der Erzeugung von Cultured Beef:
- Aleph Farms, Israel
- Appleton Meats, Kanada
- Mirai Foods, Schweiz
- Mosa Meat, Niederlande
- Motif FoodWorks, USA
- SavorEat, Israel
FAQs
Was ist Cultured Beef?
Cultured Beef ist Rindfleisch, das nicht auf konventionellem Wege durch Aufzucht eines Tieres, sondern im Labor hergestellt wird. Dazu werden einem Rind Stammzellen entnommen, aus denen in einem Bioreaktor Muskelzellen, Fettzellen und Gewebezellen gezüchtet werden – die Bestandteile von Fleisch. Dieser Prozess birgt nicht nur den Vorteil, dass dabei kein Tier zu Schaden kommt, sondern wartet auch mit einer deutliche besseren Ökobilanz auf.
Wie schmeckt Cultured Beef?
Der erste Cultured-Meat-Burger, der im Jahr 2013 verkostet wurde, soll im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch trockener und weniger intensiv geschmeckt haben. Heute, rund ein Jahrzehnt später, schmecken kultiviertes Rindfleisch und Rindfleisch aus Nutztierhaltung identisch. Der entscheidende Unterschied im Vergleich zu 2013 ist die Beimischung von aus Stammzellen gewonnenen Fettzellen, die als Geschmackträger fungieren.

Ist Cultured Beef gesund?
Cultured Beef ist zumindest gesünder als konventionell erzeugtes Rindfleisch. Zum einen, weil kultiviertes Rindfleisch unter sterilen Bedingungen im Labor erzeugt wird, dadurch von sämtlichen Krankheitserregern abgeschirmt ist und somit keinerlei Medikamente wie beispielsweise Antibiotika notwendig sind. Zum anderen, weil sich während des Herstellungsprozesses im Labor der Fettgehalt regulieren lässt. So ist es theoretisch möglich, bestimmte gesättigte Fettsäuren durch ungesättigte zu ersetzen, was sich positiv auf den Cholesterinspiegel des Konsumenten auswirkt.
Ist Cultured Beef vegan?
Bei Cultured Beef handelt es sich um echtes Fleisch – insofern ist das kultivierte Rindfleisch nicht vegan. Aber: Für Veganer und Vegetarier, die sich aus Gründen des Tierwohls gegen Fleischkonsum entschieden haben, ist Cultured Beef eine echte Alternative zur fleischlosen Ernährung. Denn bei der Herstellung von Cultured Beef kommt kein Tier zu Schaden.
Wie lange dauert es, Rindfleisch im Labor herzustellen?
Wie lange es dauert, Cultured Beef herzustellen, hängt vom individuellen Prozess des jeweiligen Herstellers ab. Eine ungefähre Dauer ist vom Cultured Chicken Hersteller Eat Just bekannt. Laut Angaben des Unternehmens vergehen zwischen 4 und 6 Wochen, bis das Fleisch „geerntet“ werden kann. Bei Cultured Beef dürfte dieser Prozess ähnlich lange dauern. Im Vergleich zur konventionellen Rindfleischerzeugung, die üblicherweise rund 2 Jahre dauert, ein echter Vorteil.
Was kostet Cultured Beef?
Die Herstellung des ersten Cultured-Meat-Burger aus dem Jahr 2013 hat rund 300.000 Dollar gekostet. Zwei Jahre später lag der Preis bei 70 Dollar, sechs Jahre später gab das niederländische Unternehmen Mosa Meat bekannt, Burger-Patties inzwischen zum Preis von 9 Dollar pro Stück herstellen zu können. Das israelische Unternehmen Future Meat gab im Jahr 2021 bekannt, Cultured Chicken inzwischen zu 1,70 Dollar je 120 Gramm produzieren zu können.In ähnliche Regionen werden zeitnah auch die erstem Cultured Beef Hersteller vordringen. Langfristig ist sogar davon auszugehen, dass Cultured Beef günstiger sein wird, als herkömmlich produziertes Fleisch.
Wo gibt es Cultured Beef zu kaufen?
Noch gibt es Cultured Beef leider nirgendwo zu kaufen. Bisher ist Cultured Meat und damit auch Cultured Beef in nur sehr wenigen Ländern, darunter Singapur, zugelassen. Bis zur Zulassung in der Europäischen Union dürfte noch ein wenig Zeit vergehen. Wenn die Zulassung kommt, erfahren Sie es bei uns als erstes!