Wagyu ist für viele Fleischliebhaber das Nonplusultra. Maximal intensiver Geschmack und besonders zart – gleichzeitig aber besonders teuer: Preise zwischen 400 und 600 Euro pro Kilogramm werden gegenwärtig für Wagyu-Fleisch aufgerufen. Wem das zu teuer ist, für den haben wir gute Nachrichten.
Warum ist Wagyu-Fleisch so teuer?
Wagyu-Rindfleisch stammt von einer schwarzen Kuh-Art, die hauptsächlich in der Region Kobe im Westen Japans gezüchtet wird. Die Aufzucht bis zur Schlachtung dieser speziellen Rinder dauert in etwa dreimal so lange wie bei herkömmlichen Rindern. Hinzu kommt, dass bei der Aufzucht in der Regel weder Antibiotika noch Wachstumshormone zum Einsatz kommen. Und: Die Tiere sind deutlich leichter als herkömmliche Rinder. All diese Faktoren machen Wagyu-Fleisch vergleichsweise teuer.
Zelluläre Landwirtschaft könnte Preise verringern
Diesen teils horrenden Preisen hat ein japanisches Forscher-Team um Michiya Matsusaki den Kampf angesagt. Forscher der Universität Osaka geben an, Wagyu-Fleisch aus Stammzellen kultiviert und mittels 3D-Biodruckern in Form gebracht zu haben, das dem Original in Geschmack und Optik in nichts nachsteht. Das ist angesichts der komplexen Marmorierung von Wagyu-Fleisch eine gewaltige Errungenschaft.
Aktuell benötigen die Wissenschaftler rund vier Wochen, um einen Kubikzentimeter Wagyu-Fleisch herzustellen. Aber: Laut Matsusaki stehe man mit der Verbesserung der Techniken und der Effizienz kurz davor „Cultured Wagyu“ zu einem echten Lebensmittel zu machen. "Wenn wir in der Lage sind, aus wenigen Zellen schnell viel Fleisch zu produzieren, besteht die Chance, dass wir in Zukunft besser auf Nahrungsmittel- und Proteinknappheit reagieren können", erklärte er gegenüber Reuters.
Rund 5 Jahre bis zur Markteinführung
Derzeit kostet die Herstellung eines kleinen Stücks Wagyu etwa 90 Dollar. Laut Matsusaki wird dieser Preis aber kontinuierlich sinken. In rund fünf Jahren könnte Cultured Wagyu auf den Tisch kommen – zu erschwinglicheren Preisen als die herkömmlich erzeugte Variante.
