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Paukenschlag: Niederlande erlaubt Verbraucherproben von Cultured Meat

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Der Konsum von Cultured Meat ist in Europa verboten. Nicht einmal Forscher, die kultivierte Fleischprodukte entwickeln, dürfen streng genommen von Ihren eigenen Erzeugnissen kosten. Die Niederlande sind da nun einen Schritt weiter, dort hat die niederländische Abgeordnetenkammer jüngst einen Antrag angenommen, der die Entnahme von Proben von kultiviertem Fleisch gesetzlich ermöglicht. Das heißt: In den Niederlanden darf Cultured Meat nun in Form von Verbraucherproben verteilt werden.

Politik weiß um Potenzial von Cultured Meat

Den entsprechenden Antrag im Repräsentantenhaus hatte Tjeerd de Groot (D66) eingebracht. Unter anderem, weil er kultiviertes Fleisch für eine hervorragende Alternative zum großen niederländischen Viehbestand hält. „Mit einem minimalen Verbrauch von Wasser, Land und Treibhausgasemissionen und weit weniger Leiden für die Tiere. Kultiviertes Fleisch verdient eine faire Chance, und deshalb müssen wir damit beginnen, Proben zu ermöglichen.“

Mosa Meat begrüßt Entscheidung der Abgeordnetenkammer

Für Mosa Meat, niederländischer Produzent von kultiviertem Fleisch und Hersteller des ersten Cultured Meat Burger, ist diese Entscheidung ein Meilenstein. Die Unterstützung spreche "Bände über die Dynamik, die sich für Innovationen in der nachhaltigen Fleischproduktion entwickelt". Laut Robert Jones, Head of Public Affairs bei Mosa Meat, werde man von den neuen Möglichkeiten, die der Gesetzgeber mit dieser Entscheidung eröffnet, Gebrauch machen: "Wir freuen uns darauf, unsere ersten Verbraucherproben auf sichere und kontrollierte Weise zu veranstalten, damit wir der breiten Öffentlichkeit unsere Hamburger vorstellen können."

Herkunftsland von Cultured Meat zieht nach

Mosa Meat ist nach eigenen Angaben dabei, einen Zulassungsantrag bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) einzureichen. Erst wenn diese Genehmigung vorliegt, kann die Produktion wirklich beginnen. Dabei ist Rechtslage nur eine Seite Medaille, schließlich braucht es nach Zulassung auch ausreichend Abnehmer. Umso wichtiger ist es, die Akzeptanz von Cultured Meat in der Bevölkerung mittels Proben zu testen. "Zelluläre Landwirtschaft ist eine niederländische Erfindung, und wir wollen unseren Vorsprung vor der Konkurrenz nicht verlieren“, sagt Jones. „Unternehmen im Ausland, unter anderem in Deutschland, Frankreich und Belgien, haben bereits die Möglichkeit, ihre Produkte der Öffentlichkeit vorzustellen und so die Unterstützung und Akzeptanz der Verbraucher zu gewinnen, was äußerst wichtig ist."

Nun dürfen auch Mosa Meat und der zweite niederländische Hersteller Meatable ihr kultiviertes Fleisch verköstigen.