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Studie: Cultured Meat könnte bis 2030 konkurrenzfähig sein

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Preise für Lebensmittel hatten und haben eine hohe Bedeutung für den Konsumenten. Steigende Preise sorgen schnell für Unmut und jegliche Andeutung möglicher Knappheiten führt - wie vor kurzem bei Sonnenblumenöl, da die Ukraine als einer der großen Exportnationen kriegsbedingt zu erheblichen Teilen ausfällt - zu Hamsterkäufen und wenig überraschend auch häufig zu steigenden Preisen. Fleisch stellt bei dieser Thematik keine Ausnahme dar. Nicht nur beim Discounter bekommt man Fleisch immer noch zu erstaunlich günstigen Preisen.

Cultured Meat muss preislich mithalten

In diesem Kontext muss Cultured Meat mithalten können, wenn es entsprechende Marktanteile erzielen will. Denkbar, dass mancher Verbraucher bereit ist, einen kleinen Aufschlag für die ernährungsbezogenen Vorteile zu tolerieren, für die geringere Umweltbelastung oder das Tierwohl wird die Zahl schon spürbar sinken. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Herstellung von Cultured Meat muss mindestens annähernd auf dem Preisniveau von konventionell erzeugtem Fleisch mitspielen können, ansonsten wird es nie über ein Nischendasein hinaus kommen.

Ein Burger für 250.000 €

Ein Burger für 250.000 € klingt im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar. Im Jahr 2013 wurde von Professor Mark Post von der Maastricht Universität jedoch auf einer in London veranstalteten Pressekonferenz genau ein solcher Burger an namhafte Tester serviert, hergestellt aus Cultured Meat. Die geschmackliche Bewertung fiel dabei durchweg positiv aus. Ziel der Aktion war, die Machbarkeit der Herstellung von kultiviertem Fleisch medial wirksam unter Beweis zu stellen und neue Wege der Fleischerzeugung aufzuzeigen.

Wann kann kultiviertes Fleisch preislich konkurrieren?

250.000 € für einen Burger hört sich noch unendlich weit entfernt von einer Konkurrenzfähigkeit von Cultured Meat an. Doch zahlreiche Wissenschaftler weltweit arbeiten seit Jahren mit Hochdruck daran, die Herstellungskosten zu senken. Und das mit Erfolg: eine Studie von CE Delft prognostiziert den möglichen Zeitpunkt des weitestgehend Erreichen des Preisbenchmarks bereits für 2030. Die hohe Preissenkung innerhalb der kurzen Zeit ist dabei beeindruckend und zeigt die Innovationskraft, die kultiviertes Fleisch entwickelt hat. Der Zeithorizont deckt sich auch mit den Aussagen unserer Gesprächspartner aus der Branche.