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FDA Zulassung und Auswirkungen auf Europa

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Die US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) hat im November diesen Jahres ein kultiviertes Fleischprodukt - das zellbasierte Hühnerfleisch von UPSIDE Foods - als ebenso sicher wie sein tierisches Pendant eingestuft.

Europa als Schlusslicht?

Nach Singapur folgen die USA damit dem sich beschleunigenden Trend bei der (Vor-)Zulassung von Cultured Meat Produkten. Die Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die Fleischindustrie, da kultiviertes Fleisch damit einen weiteren Schritt näher am Teller des Endverbrauchers ist, zumindest in den USA, deren Vorreiterrolle sich weltweit bemerkbar machen könnte. Einige Experten glauben, dass kultiviertes Fleisch in Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Versorgung mit Protein spielen wird, da es eine nachhaltigere Alternative zu konventionellem Fleisch darstellt. Die Unternehmen, die frühzeitig ihre Produkte an den Konsumenten bringen können, haben gute Chancen sich einen großen Teil das potenziell äußerst lukrativen Zukunftsmarktes sichern können. Die USA ermöglichen mit der Entscheidung der FDA den im Land ansäßigen Unternehmen weiter zu expandieren und überhaupt erste Markerfahrung zu sammlen.

In Europa stellt sich die Situation derweil etwas anders dar. Nach aktuellem Stand hat noch kein einziges Unternehmen auch nur einen Antrag zur Zulassung von kultiviertem Fleisch bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) oder der britischen Food Standards Agency (FSA) eingereicht.

In diesem Kontext könnte die Entscheidung der FDA auch Auswirkungen auf Europa haben, da sich der Vorsprung der konkurrierenden Unternehmen aus Singapur und den USA ohne ein zeitnahes Nachziehen in Europa weiter vergrößern könnte und die in den beiden Ländern schon jetzt gemachten praktischen Erfahrungen nur noch schwer oder gar nicht mehr aufgeholt werden könnten.

Wie wird Eupora reagieren?

Ein Urgestein in der Branche - Mosa Meat - hatte sich bereits positiv zur Entwicklung geäußert und Hoffnung auf eine weltweit positive Wirkung bei weiteren Zulassungen kommuniziert. Es bleibt an den europäischen Regulierungsbehörden und Regierungen, ein entsprechend positives Innovationsklima zu schaffen. Derweil werden sich europäische Hersteller damit begnügen müssen, ihre Erfahrungen in den bereits existenten Märkten zu sammeln - mit allen Schwierigkeiten und Hürden, die ein Eintritt in fremde Märkte mit sich bringt..

Im ehemaligen EU-Mitgliedsland Groß-Britannien sind bereits Bestrebungen erkennbar, die Regulierungen weniger strikt zu fassen und damit den Markteintritt zu vereinfachen und der eigenen Wirtschaft Wachstumschancen und Arbeitsplätze zu bescheren.

Europa sollte die Entwicklung genaustens beobachten und entsprechend reagieren, bevor nicht EU-Unternehmen der Markt final dominieren und die hiesigen Start-Ups das Nachsehen haben.